Wir leben heute in einer beschleunigten Welt. Die tägliche Informationsdichte, mit der wir uns konfrontiert sehen, ist so hoch, dass wir uns mehr und mehr in auf uns selbst zugeschnittene Filterblasen zurückziehen und uns somit jeder ein eigenes Abbild der Realität schafft.
Hieraus resultieren Phänomene wie Populismus, Radikalität und das Unverständnis gegenüber anderen Positionen – Entwicklungen, die unsere Gesellschaften in ihren Grundstrukturen herausfordern. Je stärker sich einzelne Perspektiven zuspitzen, desto mehr gehen Schnittmengen mit anderen Auffassungen und deren Realitäten verloren. Doch gerade in diesen Schnittmengen liegt das Fundament für unsere gemeinsame Kommunikation und damit für eine funktionierende Gesellschaft.
Die technologische Entwicklung treibt uns vor sich her, hebt unsere bisherige Gesellschaft und das ihr zugrunde liegende Wirtschaftssystem aus den Angeln. Die Menschen stumpfen ab, streben nach Eindeutigkeit und verlieren dabei aus den Augen, dass sich das eigentliche Leben in dem unentschiedenen Moment dazwischen abspielt.
Im Kontext der Corona-Pandemie wurde diese »kühle« Rationalität deutlich, in der die ethisch zutiefst relevante Frage, ob ein Menschenleben messbar in eine Gesamtrechnung zugunsten eines Wirtschaftsnutzens einbezogen werden kann, gestellt und praktisch beantwortet wurde. Die Würde des Menschen war plötzlich nicht mehr unantastbar.
Vor diesem Hintergrund stellen sich wesentliche Fragen:
- Wie wirken sich Digitalisierung, Disruption und Beschleunigung auf unsere Gesellschaft aus?
- Welche Dynamiken bestimmen unsere Zeit?
- Und wie können wir mit dieser Entwicklung umgehen?
Diese Texte verstehen sich nicht als abschließende Antworten. Sie sind als Anstoß gedacht – als Einladung zur Reflexion, zum Austausch und zur Diskussion über das, was unsere Gegenwart prägt und unsere Zukunft gestalten wird.